Wie Radeln, Kirchengeschichte, Ökumene und Gemütlichkeit die Menschen verbinden? Die Lust am Radfahren, die Freude am gemeinsam unterwegs sein, das Interesse am Inneren von Kirchen, die sonst keiner wahrnimmt, der Wunsch nach Andacht in der Ökumene und das gesellige Beisammensein. Das alles bringt die Schwürbitzer Aktion „Church-and-Bike“ unter einen Hut. Im Jahr 2016 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft aus der katholischen Pfarrei Herz-Jesu, der Schwürbitzer evangelischen Kirchengemeinde und dem RV Concordia Schwürbitz. Evangelische und katholische Kirchen per Fahrrad zu besuchen, dabei die Geschichte der Gotteshäuser zu erfahren, eine individuell gestaltete Andacht zu erleben und anschließend das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen zu lassen, das war das Format, mit dem man an den Start gegangen ist und dem man bis heute treu ist. Architekt Herbert Fleischmann setzte die Idee grafisch um. Das Logo der Aktion zeigt die beiden Schwürbitzer Kirchen. Der katholische Pfarrer Diter Glaeser, der evangelische Pfarrer Matthias Hain und Radlervorstand und Kirchenpfleger Stefan Fleischmann fingen dann zunächst klein an. Mit nur 13 Teilnehmern startete die erste Tour nach Neuensorg. Noch in 2016 war eine Tour ins benachbarte Hochstadt mit 61 Teilnehmern ein Ausrufezeichen. Seitdem fanden über 30 derartige Touren statt. Auch in den Corona-Jahren standen die Räder nie ganz still. Die Liebhaber der Touren kommen aus Schwürbitz, den angrenzenden Ortschaften und aus dem Coburger Land. Manche haben hierüber beim RV Concordia Anschluss und ein neues Miteinander gefunden. Immer wieder konnten bei den Touren Christina Sünkel und Engelbert Lorenz auf auswärtigen Orgeln ihr Können beweisen und Tanja Degen aus Marktzeuln begeisterte mehr als einmal mit ihrem Sologesang. Highlights waren Touren nach Bad Staffelstein, wo Pfarrer Birkel die Radler in gleich vier Gotteshäuser führte, oder ins evangelische Seibelsdorf und in den Wallfahrtsort Maria Glosberg im Kronacher Land. Unvergessen die Radler-Predigt von Pfarrer Burkhard Sachs mit Rennrad im Altarraum im evangelischen Mitwitz. Zuletzt fanden in 2022 und 2023 Friedensfahrten zur Friedenskapelle in Burggrub und 2022 nach Gestungshausen mit z.B. 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Aktion lebt auch weiter trotz der herben Verluste aus gesundheitlichen Gründen. Pfarrer Diter Glaeser und Pfarrer Matthias Hain mussten sich beide in 2022 aus dem Dienst in den Ruhestand verabschieden. Pastoralreferentin Birgit Janson unterstützt inzwischen nach Kräften und auch Dekan Lars Rebhan sucht für die Aktion nach Lücken in seinem prallgefüllten Kalender. Für 22. Juni 2023 ist eine Tour ins evangelische Obristfeld angesetzt.